Finanz nVest – Das Magazin der nvest Gruppe

Ausgabe No 04 | 10 · 2022

Schwieriges Umfeld mit Potenzial für positive Überraschungen

Der berühmte Autor Mark Twain soll einmal gesagt haben: „Prognosen sind immer schwierig, weil sie die Zukunft betreffen.“ Dieser Ausspruch passt gut in die heutige Zeit: Wir wissen nicht, was kommt. Ja, es wird weiter herausfordernd bleiben – aber es existiert auch Potenzial für positive Überraschungen.

Das haben die Kapitalmärkte seit Beginn des zweiten Halbjahres phasenweise bereits gezeigt. Teilweise unverhofft und ziemlich rasant sind Aktien, Anleihen und auch Edelmetallkurse gestiegen – auf überverkaufte Märkte gab es typische Reaktionen.

Im September ist es jedoch zu teils merklichen Korrekturen in allen Assetklassen gekommen – politische Krisen, weiterhin hohe Inflation und Zinsschritte ließen grüßen. Der kurzfristige Ausblick bleibt daher schwierig: Zunächst gehen wir von weiterhin volatilen Märkten aus, bleiben aber mittel- bis langfristig vorsichtig optimistisch gestimmt und unserer strategischen Ausrichtung treu. Wir sind fest von der Aktie als mittel- und langfristiges Anlageobjekt überzeugt! Das möchten wir Ihnen auch in dieser Ausgabe unseres Magazins zeigen.

Der „Fonds im Fokus“ ist dieses Mal die Aktiendividendenstrategie „Lloyd Green Dividend World“. Zudem dürfen Sie auf interessante Impulse in unserer Kundenstory über Spirituosenhändler André Lembcke gespannt sein. 2020 ist er ins Geschäft eingestiegen, dann kam Covid-19. Inzwischen sind die Aussichten wieder sehr gut. Und in unserem Fachthema erfahren Sie, wie Sie mit einem Entnahmeplan in Kombination mit unseren VV-Strategien Ihren Ruhestand finanziell absichern.

Darüber hinaus freut es uns, zwei neue Gesichter in unserem Beraterteam willkommen zu heißen. Norbert Goerlitz ist Asien- und Technologieexperte und wird uns im Portfoliomanagement sowie der Kundenberatung unterstützen. Mit Dirk Schäfer begrüßen wir einen erfahrenen Fachmann der Finanzbranche als Berater in Mitteldeutschland, der durch seine Vergangenheit bei Fondsgesellschaften beide Seiten des Anlagegeschäftes hervorragend kennt.

Dieses Magazin wird das letzte sein, das wir Ihnen aus unserem Hauptsitz in Winterhude schicken. Denn: Im Zuge unseres Wachstums vergrößern wir uns! Ab Dezember 2022 haben wir eine neue Wirkungsstätte im benachbarten Barmbek und treten mit neuem Logo auf.

Viel Freude mit der vierten Ausgabe!
Ihr Florian Nowacki

Kundenstory

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André, wie fühlt sich ein Unternehmen an, das mehr als 100 Jahre alt ist?
André Karl Lembcke: Wir sind sehr stolz auf die Historie bei Charles Hosie. Es ist etwas ganz Besonderes, ein Unternehmen zu revitalisieren, das vor einigen Jahrzehnten zu den größten der Branche gehörte. Im Alltag beschäftigen wir uns derzeit allerdings eher mit Themen, mit denen sich auch Start-ups auseinandersetzen. Trotz der langen Geschichte fühlt es sich somit eher wie eine Neugründung an, die auf einem bekannten Namen und viel Historie aus dem letzten Jahrhundert aufbaut.
Doch gerade bei alteingesessenen Kund:innen ruft der Name Charles Hosie immer wieder Erinnerungen hervor und bietet jede Menge Gesprächsstoff. Das Eis ist damit schnell gebrochen.

In der Unternehmensgeschichte wurden auch Krisen durchlebt. Wie seid Ihr mit diesen umgegangen, speziell mit der letzten?
André Karl Lembcke: In den mehr als 100 Jahren Firmengeschichte wurden so manche Krisen durchgestanden. Der Erfolg bis zum Verkauf an die Bacardi Ltd. im Jahr 1983 zeugt aber von hoher Resilienz und gutem Krisenmanagement der Familie Hosie.
Mein Geschäftspartner Rainer Hosie und ich hatten uns allerdings einen weniger aufregenden Start der Zusammenarbeit gewünscht. Wer konnte schon ahnen, dass knapp acht Wochen nach der Neupositionierung eine weltweite Pandemie ausbricht und nicht nur den Spirituosenmarkt in Schieflage bringt?
Wir konnten uns in den letzten 2 ½ Jahren durch die Flexibilität, die ein kleines Unternehmen glücklicherweise hat, gut an die sich ständig wechselnden Rahmenbedingungen anpassen. Das Glück im Unglück war, dass auch in der Krise die Kategorie Spirituosen weiterhin gefragt war. Es hat sich lediglich der Verwendungsort verändert. Dem sind wir gefolgt, indem wir beispielsweise einen Fokus auf das Onlinegeschäft gelegt haben und damit Verluste abfedern konnten.

Wie stellt sich ein 100-jähriges Traditionsunternehmen heute inhaltlich modern auf?
André Karl Lembcke: Im Rahmen der Neupositionierung der Charles Hosie GmbH haben wir unser Produktportfolio stark auf die derzeit herrschenden Trends und die Nachfrage der Konsument:innen angepasst. Wir bedienen mit unseren Nischenprodukten Kenner:innen von hochwertigen und besonderen Spirituosen, denen Supermarktprodukte nicht exklusiv und geschmacklich spannend genug sind.
Abgesehen vom Online-Business ist der Spirituosenmarkt immer noch ein recht klassischer. Insbesondere im Fachhandel gibt es Partner, die ebenfalls seit mehr als 100 Jahren im Geschäft und wichtige Anlaufstellen für Feinschmecker sind. Wir arbeiten mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Kund:innen zusammen, sodass wir bestmöglich die gesamte Käuferschaft abdecken.
Eine absolute Neuerung ist, dass wir seit Kurzem auch zwei alkoholfreie Produkte im Sortiment führen. Daran zeigt sich, dass wir mit der Zeit gehen und nicht daran festhalten, ausschließlich alkoholische Produkte zu vermarkten. Vor dem Hintergrund, dass Charles Hosie das Unternehmen ursprünglich mit dem Verkauf von Dosentomaten gestartet hat, schließt sich damit der Kreis.
Wie findet Ihr immer wieder spannende, neue Produkte?
Über die Zeit haben wir uns ein großes Netzwerk aufgebaut, das für uns neben dem Besuch von Messen und Branchenveranstaltungen eine wichtige Quelle für neue Partner:innen und Produkte ist.
Zudem ist das Internet ein Segen, wenn es um die Recherche nach neuen Produkten geht. Bei der Suche kann man sich schnell mal verlieren und landet auf spannenden Websites kleiner Destillerien aus ganz Europa.
Glücklicherweise haben wir uns in den letzten 2 ½ Jahren sehr klar positioniert und uns dadurch einen guten Namen in der Branche erarbeitet. Hochwertige Marken, die einen Vertriebspartner für Deutschland suchen, der das Besondere schätzt, kommen mittlerweile aktiv mit Bestrebungen einer Zusammenarbeit auf uns zu.

Testest Du all diese Spirituosen vorab selbst?
André Karl Lembcke: Um es vorwegzunehmen: Wir trinken nicht permanent im Büro. Aber wenn es um neue Produkte geht, ist der Probierschluck unumgänglich, da es aus unserer Sicht bei Spirituosen im ersten Schritt immer um Geschmack und Qualität geht.
Sofern es möglich ist, versuchen wir all unsere Partner-Destillerien persönlich zu besuchen, um die Menschen hinter den Produkten kennenzulernen und uns einen eigenen Eindruck von der Liebe und Leidenschaft zu machen, die in die Produkte fließen.
Leider ist es mittlerweile so, dass insbesondere im Gin-Segment viel zu viel Wert auf die Flasche und das Marketing gelegt wird und die Qualität des Liquids häufig hinterherhinkt, getreu dem Motto „Mehr Schein als Sein“. Wir versuchen mit unserem Portfolio entgegengesetzt zu arbeiten, denn auch bei Spirituosen kommt es auf die inneren Werte an.

Wo siehst Du Gemeinsamkeiten zwischen hochwertigem Spirituosenhandel und Geldanlage?
André Karl Lembcke: Interessanterweise gibt es sogar eine direkte Gemeinsamkeit, da einige sehr seltene Spirituosen in der aktuellen Niedrigzinsphase als Anlageobjekte genutzt werden. Wir finden allerdings, dass Schnaps zum Trinken da ist.
Aus unserer Sicht ist eine große Gemeinsamkeit, dass es immer um eine langfristige Perspektive gehen sollte. Dies gilt insbesondere für die Beziehung zu unseren Kund:innen und Partner:innen. Wir bauen auf eine 100-jährige Historie mit vielen Höhen und Tiefen. Deshalb liegt – bei aller Modernität, die heutzutage wichtig ist – langfristiges Denken in unseren Genen.
Und für Konsument:innen gilt das Gleiche wie für Anleger:innen: Beide sollten sich von Fachleuten kompetent beraten lassen, um das passende Produkt zu finden. Im Fall der Geldanlage von Unternehmen wie der nvest und beim Spirituosenkauf vom Fachhändler des Vertrauens. Cheers!

Das vollständige Magazin finden Sie hier (PDF):

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