Finanz nVest – Das Magazin der hnvest Gruppe

Ausgabe No 02 | 10 · 2021

Ein herbstliches Moin aus Hamburg,

der Fokus der letzten Tage und wahrscheinlich auch der nächsten Zeit liegt auf unserer Hauptstadt Berlin. Die Wahl und die nun folgenden Gespräche zur Regierungsbildung haben bzw. werden uns noch einige Zeit beschäftigen. Ob man nun die Kandidaten der jeweiligen Parteien mehr oder wenig überzeugend findet, ist ja Geschmacks- und Ansichtssache. Allerdings kann man feststellen, dass es zumindest eine sehr spannende Angelegenheit bleibt.

Spannend waren auch über den Sommer hinweg die Kapitalmärkte, das ist ja normalerweise eine sonst eher ruhige Zeit. Diesen Sommer haben uns allerdings die weitere Erholung der Weltwirtschaft, die Inflation und zuletzt die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande und die möglichen Auswirkungen auf die Märkte auf Trab gehalten. Mehr dazu in unserem Kommentar auf den Seiten 3 & 4.

Der Blick auf die Hauptstadt zieht sich wie ein roter Faden durch unsere aktuelle Ausgabe.

Der „Fonds im Fokus“ ist ein innovatives Produkt einer Berliner Fondsboutique, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, „Investoren mit Verantwortung und gesundem Menschenverstand Möglichkeiten und Zugänge zu verschaffen Ihre Gelder nachhaltig zu investieren“ – Aussage auf der Firmenhomepage. Die Ergebnisse des Fonds, der übrigens Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie „hnvest N“ ist, zeigen deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit den Kapitalmarkt anhaltend prägt. Und auch, dass wir bei der Fondsauswahl für unsere Strategien das richtige Gespür und die notwendige Expertise haben.

Die Kundenstory kommt ebenfalls aus der Hauptstadt und beeindruckt uns durch die Flexibilität und Kreativität der Gründer und Eigentümer des Musiklabels Suol. Sie zeigt, was alles möglich ist, wenn man Herausforderungen unserer Zeit als Chancen und nicht als Problem betrachtet. Wir finden das passt gut zum Thema Investieren und somit auch zu uns.

Zu guter Letzt möchten wir noch die Gelegenheit nutzen und unser neues Mitglied im Team hnvest begrüßen. Niklas Horváth ist seit Anfang Oktober mit an Bord und ist Ihr Ansprechpartner im Bereich Versicherungen und Vorsorgelösungen. Einen guten Eindruck von ihm können Sie sich auf Seite 6 machen.

Viel Freude mit der zweiten Ausgabe!
Ihr Sven Nowroth

Kundenstory

Herausforderungen sind immer eine Inspiration für Kreative

Die Gründer des bekannten Berliner Musiklabels „Suol“, Chi-Thien Nguyen und John Muder, haben bereits vor über 20 Jahren durch eine glückliche Fügung in Hamburg zusammengefunden. Chi- Thien war damals als selbstständiger Musikproduzent aktiv, John als nebenberuflicher DJ.
Seit geraumer Zeit begleitet Florian Nowacki die beiden und sprach für „Finanz nVest“ mit ihnen darüber, wie es zu den Anfängen Ihrer Zusammenarbeit kam, weshalb sie ein Herz für unbekanntere Künstler haben und warum sie als Musiker nun auch Filme produzieren.

Wie habt Ihr euch kennengelernt?

Thien: Über eine gemeinsame Freundin. Sie sagte mir, dass sie einen DJ in Hamburg kenne, der ganz
gut zu mir passen könne.

John: Zu mir hat Sie fast dasselbe gesagt. Allerdings mit einem Produzenten anstelle des DJs.

Thien: Nach der ersten Begegnung haben wir uns immer mal wieder sporadisch auf einen Kaffee oder ein Bier getroffen, zusammen Musik gemacht und Spaß gehabt. So konnten wir uns ein wenig näher kennenlernen und schauen, ob es zwischen uns passt.

Wann und wie wurde es dann konkret?

Thien: Anfang 2002 haben wir begonnen, gemeinsam aufzulegen. Zu Beginn immer in verschiedenen Clubs, z. B. im „Morphine“.

John: Dabei haben wir allerdings sehr schnell festgestellt, dass wir recht unzufrieden mit der Arbeit der Gegenseite waren. So haben wir 2005 mit „Criminal Records“ unser erstes eigenes Label gegründet, um uns selbst zu vermarkten. Unsere erste Release, also die Veröffentlichung unter diesem Label, erfolgte im selben Jahr. Kurze Zeit später haben wir mit einem Hamburger Musikunternehmer gemeinsam das Label „Baalsaal“ sowie den gleichnamigen Club gegründet. Dort gab es 2007 die ersten Veröffentlichungen.

Thien: Zu dem Zeitpunkt habe ich allerdings schon eine ganze Weile in Berlin gewohnt und gearbeitet. Durch die örtliche Entfernung ergab sich auch die Trennung bzw. das Rebranding von „Baalsaal“ zu „Suol“ im Jahr 2010.

Was war die ursprüngliche Idee, die hinter „Suol“steckt?

John: Grundsätzlich wollten wir eine familiäre Plattform gründen, um auch unbekannteren Künstlern eine Bühne zu bieten.

Thien: Wir sind nach Berlin gezogen und haben dort wahnsinnig viele gute Künstler kennengelernt. Grundgedanke war, dass wir ihnen ihre künstlerischen Freiheiten lassen, da wir selbst bei unseren ersten Gehversuchen in der Musikindustrie leider gegenteilige Erfahrungen machen mussten. Diese Lehren wollten wir unseren eigenen Künstlern ersparen, indem sie von unserem Know-how profitieren. Die Zeit damals war extrem intensiv und immer sehr fruchtbar.

Beim Stöbern im Internet findet man allerdings einen echten „Mainstream Artist“ in eurer Historie. Wie kam es dazu?

John: Wir haben damals mehrere Tracks produziert, zu denen wir einen Vocal brauchten. Fritz Kalkbrenner war uns bereits als solcher bekannt. Der Kontakt zu ihm kam über Alexander Kowalski, mit dem wir zu diesem Zeitpunkt beide zu tun hatten. So kam eins zum anderen.

Thien: Er hatte viele kurze Skizzen und Ideen, die John und ich vorsortiert haben. Letztlich haben wir ihm alles produziert, editiert, aufgenommen und final abgemischt, wobei die Texte hauptsächlich von ihm kamen.

John: Zu Beginn war es nur ein Vertrag über zwei Alben. Allerdings mit der Option, ein weiteres Album zu machen. Diese Option wurde tatsächlich ein paarmal gezogen, sodass wir letztlich fünf Alben zusammen produziert haben.

Foto: Camille Blake

Anschließend kam die sehr erfolgreiche Zeit eurer „Hallo Montag”-Serie. Was war der Anlass dafür?

Thien: Wir haben am 1. Mai 2017 – einem Montag – eine Party im Hinterhof des Prince Charles veranstaltet. Es sollte eine lockere Party ohne Eintritt unter freiem Himmel werden. Wir haben mit rund 200 Gästen gerechnet, es kamen allerdings über 2000! Diese Resonanz hat uns so überwältigt, dass wir das Event unbedingt fortsetzen wollten. Also haben wir direkt danach eine Location gesucht und mit dem „IPSE“ schließlich auch gefunden.

John: 2018 haben wir begonnen, diese „Hallo Montag“-Partys über Facebook zu streamen. Weil Facebook solche Acts damals noch massiv unterstützt hat, gewannen wir überproportional an Reichweite, sodass wir 2019 über ARTE Concert gestreamt haben, was eine kulturell-wertvolle Komponente in die Sache brachte.

Dann kam 2020 Corona und damit für die Event-Industrie eine Katastrophe. Wie seid ihr dieser Herausforderung begegnet?

John: Wir hatten gerade die Planung der einzelnen Events für die „Hallo Montag“-Serie für 2020 gemacht, die in den Jahren zuvor immer vom 1. Mai bis zum 3. Oktober ging. Aber dann kam der Lockdown. Erst einmal wussten auch wir nicht, was passiert und wie es wird. Doch glücklicherweise kam kurz darauf ein Freund der „Clubcommission e.V.“ auf uns zu und fragte, ob wir aufgrund unserer Erfahrung das Format „United We Stream“ produzieren und visuell begleiten könnten. Nach unserer Zusage haben wir bereits ab dem 18. März 2020 direkt aus den Clubs heraus gestreamt und in 2020 insgesamt mehr als 100 Streams dieser Art produziert. Da über den Stream zudem gespendet werden konnte, hatte der Club auf diesem Wege zumindest noch ein paar Einnahmen. Somit sind wir jetzt nicht nur ein Musiklabel, sondern auch eine offiziell angemeldete Filmproduktionsfirma. Unter deren Dach wurde z. B. auch das aktuelle Video von Marteria im neuen LED SUOL Studio in Berlin produziert.

Thien: Allerdings produzieren wir auch nach wie vor Musik. Nur muss man sich eben ab und zu auch mal neu erfinden – getreu dem Motto: „When life gives you lemons …“ Stillstand gibt es bei uns zum Glück nicht, denn dafür haben wir in den letzten 20 Jahren einfach zu viel unternehmerischen Sinn entwickelt.

Das vollständige Magazin finden Sie hier (PDF):

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